Anlegen einer Yacht

Anlegemanöver in Häfen und Marinas sollten mit der Crew zuvor ausführlich besprochen werden und jeder im Team sollte genau über seine Aufgabe Bescheid wissen. Ist das Manöver erst mal begonnen und teilt der Skipper erst jetzt die Aufgaben an die Crew zu, kommt es meist zum Chaos und das Manöver mißglückt.

Wichtig ist auch dass der Skipper bzw. Rudergänger Ruhe bewahrt, denn mit lautem Schreien wird die Crew nur unnötig nervös gemacht, was wiederum meist zu Fehlreaktionen führt. Ist vorauszusehen, dass das Anlegemanöver nicht klappen wird, sollte man einfach abbrechen und von vorne damit beginnen. Man braucht sich deswegen auch nicht genieren, denn sind wir uns ehrlich - die meisten Skipper absolvieren meist nur 1-2 Törns pro Jahr und nicht selten immer mit anderen Yachten, wodurch nur schwer echte Routine aufkommen kann.

Nach Möglichkeit sollte immer gegen den Wind angelegt werden, denn so kann die Fahrt per Motorkraft weitaus besser dosiert werden, als mit dem Wind oder wenn der Wind seitlich kommt.

Zu beachten ist auch, dass sich das Boot nur dann gut manövrieren lässt, wenn ausreichend Fahrt gemacht wird - oft sieht man den Fehler, dass Anlegemanöver einfach mit zu langsamer Fahrt gemacht werden und das Schiff im entscheidenden Moment nicht wie gewünscht reagiert.

Berücksichtigen sollte man auch den s.g. "Radeffekt" - d.h. das Boot wird mit dem Heck leicht in jene Richtung "gieren", in die der Propeller dreht (quasi ein Schaufelradeffekt). Der Radeffekt ist von Antrieb zu Antrieb und von Boot zu Boot unterschiedlich - am besten man testet ihn z.B. in einer Bucht. Kennt man den Effekt und weiß man wie das Schiff darauf reagiert, kann man ihn auch gekonnt für die Manöver nutzen.

Video Anlegen Römisch Katholisch:


Bojen über das Heck der Yacht aufnehmen

Speziell in Kroatien werden in beliebten Buchten immer mehr Bojenfelder ausgelegt, wo dann auch nicht mehr geankert werden darf. Für uns Skipper bedeutet dies, dass wir uns wohl oder übel einer der Bojen anvertrauen* müssen. (*Festmacherbojen werden im allgemeinen als angenehm empfunden, da viele Skipper sich scheuen zu ankern. Bedenken sollte man dabei jedoch, dass nicht selten die Betonverankerungen der Bojen am Meeresgrund nicht ausreichend dimensioniert sind und oftmals auch die Leinen zur Boje schlicht und einfach verrottet sind. Eine Haftung wird seitens der Bojenfeldbetreiber meist nicht übernommen!)

In sicher 90% der Fälle kann man beobachten, dass die Bojen von den Crews am Bug der Yacht aufgenommen wird, was meist mit ziemlichen Verrenkungen der agierenden Personen ausartet, oder die Boje einfach nicht erwischt wird.

Dabei geht es doch viel einfacher und bequemer - man fährt mit dem Heck, also in Rückwärtsfahrt, an die Boje heran. Dies hat 2 große Vorteile - der Rudergänger hat die Boje deutlich besser im Auge und kann sie somit leichter ansteuern. Und die Aufnahme der Boje kann dann bequem und ohne größeren körperlichen Aufwand von der Badeplattform erfolgen. Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie die Maschine im Leerlauf haben, sobald Sie die Boje erreicht haben, damit Sie die Leine der Boje nicht mit dem Propeller einfangen!

Ist die Festmacherleine im unteren Ring der Boje (kann je nach Bojentyp variieren) eingefädelt, kann man damit einfach zum Bug des Schiffes vorgehen und an den Klampen belegen. Achten Sie darauf, dass Sie die Festmacherleine nur 1x durch den Ring ziehen, damit sie bei Bedarf auch rasch wieder herausgezogen werden kann!

Weiters sollten sie mindestens 5m Leinenlänge von der Klampe zur Boje geben, damit der Zug auf die Boje vertikal nicht zu groß ist. (je mehr Leinenlänge, desto weniger Zug!) Nach Möglichkeit macht man nicht nur mit einer die Leine fest, sondern führt je eine von den beiden Bugklampen durch den unteren Ring zurück an Bord. So ist der Zug gleichmäßiger verteilt. Bei Verwendung von 2 Leinen ist aber unbedingt darauf zu achten, dass der Ring an der Boje ausreichend groß ist, um problemlos 2 Leinen durchführen zu können und sich diese beim Einholen nicht miteinander verheddern!

Hier finden Sie eine tolle Übersicht über die > Bojenfelder in Kroatien <.

Video Bojenaufnahme über das Heck:


Beiboot wassern und bergen

Das Wassern und Bergen des Beibootes ist aufgrund der Bordwandhöhe meist mit einem mehr oder weniger großen Kraftaufwand verbunden, da auch Schlauchboote i.d.R. mit einem festen Boden aus Holz od. Aluminium ausgestattet und entsprechend schwer sind.

Das Nachschleppen an einer Leine mag vielleicht als Alternative erscheinen, ist aber aus mehreren Gründen nicht empfehlenswert. Bei Wind und Welle kann das geschleppte Boot leicht verloren gehen, oder zumindest mit viel Wasser volllaufen. Zudem nimmt es deutlich an Fahrt (speziell bei Seglern) und unter Motorfahrt steigt der Treibstoffverbrauch merklich. Und nicht zuletzt stört es erheblich bei Anlegemanövern auf engem Raum wie in Marinas und Yachthäfen.

Bei Segelyachten gibt es aber ein praktisches Hilfsmittel, um den Tender einfach zu Wasser lassen oder bergen zu können. Man nimmt einfach ein freies Fall (z.B. das Spinnakerfall), hängt es an der Festmacherleine des Beibootes ein und kann dann bequem per Winsch rauf- oder runtergezogen werden. Auf diese Weise spart man Kraft und auch das Material wird geschont, denn das Boot muß nicht, wie meist üblich, über die Reeling und deren scharfkantigen Stützen gezerrt werden.


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Literaturtipps für Skipper:

888 Häfen & Buchten

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