Notfall an Bord Ein kleiner medizinischer Ratgeber für Skipper

Als Inhaber eines Küstenpatents muß man für die Prüfung auch nachweisen (z.B. mit einem Kfz-Führerschein), dass man über Grundkenntnisse der Ersten Hilfe verfügt. Doch bei den meisten Skippern liegt deren Erste-Hilfe-Kurs schon sehr lange zurück und ausserdem hatte dieser mit typischen Notfällen, die an Bord einer Yacht auftreten können, überhaupt nichts zu tun.

Wir haben daher für Sie einen kleinen Ratgeber für eben diese Notfälle zusammengestellt, denn als Skipper/in muß einem bewusst sein, dass man nicht nur für das Schiff, sondern auch für die Crew die volle Verantwortung trägt und im Notfall auch handeln muß, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Medizinische Notfälle an Bord einer Yacht in der kroatischen Adria

Ein Ratgeber für Skipper und Crew. Auf einer Yacht kann es zu gesundheitlichen Problemen oder akuten Notfällen kommen, während ärztliche Hilfe oft erst mit Verzögerung erreichbar ist. Jeder Skipper sollte daher Grundkenntnisse in Erster Hilfe haben, Symptome richtig einordnen können und ein gut bestücktes Bord-Notfallset bereithalten. Im Folgenden finden Sie die häufigsten medizinischen Probleme an Bord – mit einfachen Tipps zur Erkennung und Sofortmaßnahmen.


Seekrankheit

Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, blasse Haut, Schweißausbrüche.

Maßnahmen bei Seekrankheit:

  • Unter Deck werden die Symptome meist stärker - also möglichst vermeiden!

  • Betroffene an die frische Luft, Blick zum Horizont.

  • Flach hinlegen, Kopf leicht erhöht.

  • Leichte Kost (Zwieback, Banane) und viel Flüssigkeit.

  • Medikamente: z. B. Dimenhydrinat-Tabletten oder Kaugummis (rezeptfrei in der Apotheke).

  • Auch das Kauen von Ingwer-Wurzeln kann helfen.

  • Spezielle Akupressur-Armbänder können Abhilfe schaffen.


Durchfall

Symptome: Häufiger dünnflüssiger Stuhl, Bauchkrämpfe, evtl. Fieber.

Maßnahmen bei Durchfall:

  • Viel trinken (Wasser, Tee, Elektrolytlösung).

  • Leichte Schonkost (Banane, Reis).

  • Medikamente: Elektrolytpulver, ggf. Loperamid bei zwingender Notwendigkeit (z. B. bevor man einen Hafen erreicht).

  • Bei blutigem Durchfall oder länger als 3 Tage Arzt aufsuchen.


Starker Sonnenbrand

Symptome: Gerötete, schmerzende Haut, evtl. Blasenbildung.

Maßnahmen bei starkem Sonnenbrand:

  • Sofort aus der Sonne, betroffene Stellen kühlen (feuchte Tücher).

  • After-Sun oder Aloe-Gel auftragen, aber nicht auf offene Stellen!

  • Viel Flüssigkeit trinken.

  • Bei großflächigen Blasen: Arztkontakt.


Hitzschlag

Symptome: Hohe Körpertemperatur, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, evtl. Bewusstlosigkeit.

Maßnahmen bei Hitzschlag:

  • Sofort in den Schatten, langsam kühlen (nasse Tücher, Ventilator, Meerwasser).

  • Flüssigkeit geben (nur wenn bei Bewusstsein).

  • Notruf absetzen – Lebensgefahr!


Schock

Symptome: Kalte, blasse Haut, schneller Puls, Unruhe, evtl. Bewusstlosigkeit.

Maßnahmen bei Schock:

  • Hinlegen, Beine hochlagern.

  • Wärmen (Decke).

  • Keine Nahrung oder Getränke!

  • Notruf absetzen.


Lebensmittelvergiftung (verdorbener Fisch, Muscheln)

Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, evtl. Fieber.

Maßnahmen bei Lebensmittelvergiftung:

  • Flüssigkeit und Elektrolyte.

  • Leichte Kost.

  • Bei starkem Erbrechen/Dehydratation: Funkärztliche Hilfe oder Arzt.


Wundversorgung (z. B. Schnittwunden, Sturz)

Maßnahmen zur Wundversorgung:

  • Blutung stillen (Druckverband).

  • Wunde mit sauberem Wasser spülen.

  • Desinfektion mit geeigneten Mitteln.

  • Steril abdecken.

  • Bei tiefer Wunde: Arzt.


Kontakt mit Quallen (Feuerquallen)

Symptome: Brennen, Rötung, Schwellung.

Maßnahmen bei Kontakt mit Quallen:

  • Betroffene Stelle mit Meerwasser (nicht Süßwasser!) abspülen.

  • Essig oder Zitronensaft kann neutralisieren.

  • Nicht reiben!

  • Schmerzmittel, Antihistaminikum.


Seeigel (Stachel eingetreten)

Maßnahmen bei Seeigelstachel:

  • Stacheln vorsichtig mit Pinzette entfernen (wenn möglich).

  • Fuß in heißem Wasser (ca. 45 °C) baden – Hitze inaktiviert Giftstoffe.

  • Wunde desinfizieren.

  • Arzt, wenn Stachelreste tief stecken.


Petermännchen (Stich beim Baden)

Symptome: Sofort starker Schmerz, Schwellung, Rötung.

Maßnahmen bei Stich von Petermännchen:

  • Fuß in sehr heißes Wasser (40–45 °C) tauchen (Gift wird zerstört).

  • Schmerzmittel.

  • Wunde desinfizieren.

  • Arzt bei Kreislaufproblemen.


Schlangenbiss (Landgang)

In Kroatien gibt es giftige Vipern (z. B. Hornotter).
Symptome: Schwellung, Schmerzen, evtl. Kreislaufprobleme.

Maßnahmen bei Schlangenbiss:

  • Betroffene ruhigstellen, Bewegung vermeiden.

  • Keine Stauung oder Ausschneiden!

  • Bissstelle tief halten.

  • Sofort Notruf absetzen.


Insektenstich (Allergie)

Symptome: Schwellung, Juckreiz, bei Allergikern evtl. Atemnot, Kreislaufkollaps.

Maßnahmen bei Insektenstich:

  • Kühlen.

  • Antihistaminikum (Tablette, Gel).

  • Bei Atemnot/Schock: Notruf!

  • Allergiker sollten ihr Notfallset (Adrenalin-Autoinjektor) dabeihaben.


Bordapotheke – kompakt und rezeptfrei

Ein Erste-Hilfe-Kasten ist Pflicht an Bord einer jeden Yacht, aber er beinhaltet i.d.R. wirklich nur das allernotwendigste. Als verantwortungsvoller Skipper, sollte man zusätzlich auch noch ein Notfallset mitführen. Hier eine Liste mit Empfehlungen:

» Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol)
» Elektrolytlösungspulver
» Mittel gegen Übelkeit/Seekrankheit (Dimenhydrinat)
» Mittel gegen Durchfall (Loperamid, nur kurzfristig)
» Antihistaminika (Tabletten + Gel)
» Wunddesinfektion (Spray oder Lösung)
» Sterile Kompressen, Pflaster, Mullbinden, Dreiecktuch
» Kühlkompresse (Sofort-Kühlbeutel)
» Pinzette, Schere, Einmalhandschuhe
» Fieberthermometer
» Aloe-Gel oder Panthenol-Spray gegen Sonnenbrand
» Zeckenzange (für Landgänge)
» Rettungsdecke


Funkärztliche Hilfe in Kroatien

In Kroatien kann man auch über UKW-Funk ärztliche Hilfe bekommen. Die funkärztliche Beratung wird über das Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Rijeka organisiert.

Kontakt zur funkärztliche Hilfe:

  • UKW-Kanal 16: Notruf (MAYDAY / PAN-PAN).

  • Danach wird man auf Kanal 10 oder 16 an die MRCC-Zentrale Rijeka oder an eine Küstenfunkstelle weitergeleitet.

  • Dort erfolgt die Verbindung mit einem diensthabenden Arzt, der Anweisungen gibt.

  • Notrufnummer auch über Handy: +385 51 195 (MRCC Rijeka).

  • Wichtig: möglichst genaue Angaben zum Zustand des Patienten, Symptomen, Vitalzeichen (Puls, Atmung, Bewusstsein).


Hinweis: Die Zusammenstellung der o.g. Tipps wurde mit Hilfe von KI erstellt. Änderungen und Irrtümer vorbehalten!


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