Kaufcharter - eigentlich optimal, oder?

Zwischen eigenem Boot und Yachtcharter gibt es auch noch eine mehr oder weniger „Zwischenlösung“ – das oft Kauf-, Charter- & Renditesystem genannte Modell, welches von den meisten Charterveranstaltern (Stützpunktbetreiber, die i.d.R. ebenso Bootshändler sind) feilgeboten wird. Hierbei finanziert man mittels Eigenkapital, Kredit oder Leasing eine Yacht nach eigenen Vorstellungen und Wünschen. Das Schiff läuft dann während einer vertraglich vereinbarten Laufzeit in der Flotte der Yachtcharterfirma und spielt somit einen Teil der Anschaffungskosten wieder herein. Für die regelmäßige Wartung schließt man mit der Firma freilich auch einen Servicevertrag ab und braucht sich somit keine Gedanken mehr über Ölwechsel & Co machen. Im Servicevertrag nicht enthalten sind jedoch Kosten für Schäden, die nicht im Rahmen der Wartung enthalten, und oft auch nicht von der Kaskoversicherung gedeckt sind. Sie können mir glauben, dass hier einiges anfallen kann!


Der Traum vom eigenen Boot

Bootsmesse

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Selbstverständlich kann man dabei seine Yacht auch selbst für seine Törns nutzen, während der s.g. Eignerwochen. Dabei sollte man aber bedenken, dass zur Zeit der Eigennutzung keine Chartereinnahmen hereinkommen können. Wählt man die Eignerwochen noch dazu in der Hauptsaison, ist der Einnahmenentfall klarerweise nochmal um eine Nummer größer.

Ist das Schiff gut gebucht, dann sind damit natürlich sehr viele, sehr unterschiedliche Crews damit unterwegs. Dass nicht unbedingt alle Crews große Rücksicht auf fremdes Eigentum nehmen, sollte man bei diesem Modell ebenso bedenken. Und weiters, dass nur beliebte Bootstypen auch entsprechende Einnahmen gewährleisten, Exoten hingegen gerne „arbeitslos“ im Hafen liegen bleiben. Am Ende der vereinbarten Charterlaufzeit hat man dann ein Boot, welches nach den eigenen Wünschen ausgestattet ist, aber natürlich auch ein mehr oder weniger sehr gebrauchtes mit div. Macken. Man sollte daher von Haus aus kein allzu pedanter Mensch sein, wenn man sich für einen Kauf-/Charter entschlossen hat.


Gefällt einem dieses Finanzierungsmodell, sollte man jedenfalls auf einige Dinge achten:

1.) Unbedingt eine Charterfirma wählen, bei der Sie zuvor schon selbst einige Male gechartert haben und dadurch auch die Qualität des Anbieters hinsichtlich der Auslastung und vor allem der Bootspflege kennen. Haben Sie bei der Fa. schon mal eine ungepflegte, schlecht gewartete Yacht gemietet, lassen Sie besser die Finger von dem Unternehmen!

2.) Einen Bootstyp nehmen, der auch bei der Charterkundschaft beliebt ist, damit entsprechende Einnahmen hereinkommen. (hierbei wird Sie der Vercharterer sicher gerne entsprechend beraten, denn der ist natürlich auch an einer guten Auslastung interessiert)

3.) Nicht alle Schäden und Reparaturen sind per Wartungsvertrag und/oder Versicherung abgedeckt und so können durchaus (schonmal auch höhere) Kosten entstehen, mit denen man eigentlich nicht gerechnet hat.

4.) Erwarten Sie nicht, dass Sie am Ende der Laufzeit ein makelloses Boot ohne jegliche Gebrauchsspuren erhalten. Krampft es Sie beim Gedanken an einen jeden noch so kleinen Kratzers zusammen, vergessen Sie am besten gleich jetzt dieses Kaufmodell!

5.) Auch wenn Ihnen vielleicht anderes versprochen wird – den Anschaffungspreis wird Ihr Schiff bei diesem System wohl kaum hereinspielen und sich nicht amortisieren – auch nicht bei scheinbar sehr guter Auslastung! Bei dem Finanzierungsmodell bekommt man am Ende eine Yacht zum (teils guten) Preis einer Gebrauchten, aber dafür halt so ausgestattet, wie man sich das zum Zeitpunkt des Kaufs auch vorgestellt hat. Nicht mehr und auch nicht weniger!


Ein Kauf sollte gut überlegt sein!

Es empfiehlt sich daher, dass man einen solchen Kauf gut ausgeschlafen überlegt und nicht vielleicht eine Gebrauchtyacht doch die bessere Wahl ist. Gebrauchte sind nicht selten erst durch wenige Hände gegangen und deren Eigner keine möglicherweise recht schlampige Jungspunde.

Im Gegenteil – oft sind Yachteigner schon ältere Herrschaften, die sich selbst und deren Boot keinen Stress ausgesetzt, und ihr Schätzchen immer liebevoll gepflegt haben. Man bekommt beim Gebrauchtbootkauf vielleicht nicht sein Traumschiff hinsichtlich der Ausstattung, aber vieles lässt sich relativ einfach nachrüsten. Aber natürlich sollte man, wenn man selbst keine Erfahrung hat, sich beim Kauf einer Gebrauchten auch sachkundigen Beistand holen, denn einige Fallstricke lauern freilich auch hierbei! Geduld und Ausdauer bei der Suche nach einer guten Gebrauchten, macht sich aber auf jeden Fall immer bezahlt.



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