Yachtcharter, warum nicht?

Auch wenn einem der Traum vom eigenen Boot schon jede Nacht verfolgt, sollte man sich vernünftigerweise auch mal mit dem Gedanken des Charters beschäftigen. Er hat jede Menge Vorteile, die schon mal dabei beginnen, dass einem das schon vorhin empfohlene Herantasten an die Materie deutlich vereinfacht wird. Man mietet einfach mal ein Boot und sieht sich dabei an, ob einem das Leben am Schiff auch wirklich Freude bereitet.

Man sieht, ob man mit den ganzen technischen Belangen gut zurechtkommt und man merkt, ob die Navigation und/oder widrige Wetterbedingungen kein Buch mit sieben Siegeln bleiben, sondern eine Herausforderung darstellen, die man gerne bewältigen will. Es muß sich letztlich herausstellen, dass alle Komponenten jederzeit Spaß machen, ein wünschenswertes Abenteuer darstellen. Ist das Gegenteil der Fall, hat man gegenüber eines Bootskaufs mit Sicherheit viel Geld und auch jede Menge Nerven gespart.


Zu bedenken!

Zerfetztes Segel

Zerfetztes Segel


Aber es gibt auch noch viele Aspekte mehr, die für das Mieten einer Yacht sprechen. An erster Stelle steht dabei sicher schonmal der Punkt, dass einem unverschuldete Schäden völlig gleich sein können – ist etwas kaputt, wird es einfach repariert und die Sache ist erledigt.

Bei einem eigenen Boot hat man da meist schon wieder recht tief in die Tasche greifen müssen. Dann wäre da auch noch die Sache mit der Bootsgröße – ist man im Urlaub nur zu zweit, reicht ein 10m-Boot wohl allemal. Will man aber vielleicht mal einen Törn mit einer Gruppe Freunde unternehmen, ist man als Eigner eines 11m-Schiffes sehr schnell an der Grenze. Beim Charter hingegen, bucht man einfach ein Schiff mit ausrechender Größe und selbst wenn man zu acht oder gar zehnt ist, bietet der Markt entsprechendes Gerät an.


Flexibilität!

Flexibilität ist nicht nur hinsichtlich der Bootsgröße das Zauberwort beim Charter, nein auch bei der Wahl der Ausgangsbasis ist man damit Weltmeister. Beim eigenen Boot ist man mehr oder weniger immer ortsgebunden, da man ja seinen festen Heimathafen hat. Charter bietet hingegen eine große Auswahl nicht nur bei den Ausgangsbasen und Bootstypen, sondern auch gleich überhaupt bei der Revierauswahl, denn es muß ja nicht immer und ewig Kroatien sein.


Agentur oder Veranstalter?

Segelyacht in einer Bucht

Segler in einer Bucht


Freilich gibt es auch beim
Yachtcharter einiges zu beachten! Ein Boot mietet man nicht wie z.B. ein Hotelzimmer in einem Reisebüro, sondern bei den Spezialisten, den Vercharterern.

Hierbei gibt es wieder zwei unterschiedliche Arten von Anbietern – die Agenturen und die Veranstalter. Die Charteragenturen arbeiten hier ähnlich einem Reisebüro und agieren als Vermittler zwischen dem Kunden und den Charterbasen vor Ort im Urlaubsland.

Die Veranstalter hingegen sind die Betreiber der Charterbasen und vermarkten ihr Angebot meist auch selbst. Jetzt könnte man rasch zum Schluß kommen, dass man direkt beim Veranstalter besser bedient sei, denn die Agentur als Zwischenhändler will ja auch Vermittlungsprovisionen verdienen. Stimmt, die Charteragentur lebt von den Provisionen, die sie vom Veranstalter bekommen.

In der Praxis werden Sie aber beim Veranstalter mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen besseren Preis bekommen als bei einer Agentur. Letztere hat aber den Vorteil, des deutlich höheren Angebots an Yachten, da sie ja meist nicht nur mit einem einzigen Veranstalter kooperiert, sondern mit einer Vielzahl an Basenbetreibern.

Und wählt man eine Agentur im Heimatland, hat man auch einen direkten Ansprechpartner, der die gleiche Sprache spricht. Bucht man jedoch bei einem Veranstalter, der seinen Sitz im Urlaubsland hat, kann es durchaus schon mal zu Problemen bei der Konversation kommen.


Der Preis ist nicht alles...

Und der Preis ist nicht alles – gerade beim Yachtcharter bedeutet billig oft nicht gleichsam preiswert! In erster Linie sollte die Ausstattung der Yacht berücksichtigt werden, denn da gibt es meist sehr große Unterschiede, die man nicht beim ersten Blick am Radarschirm hat. Eine fehlende Klimaanlage etwa, wird man oft schon dann vermissen, wenn einem beim Einbunkern (das Beladen des Schiffes mit seinem Gepäck, Lebensmittel, etc.) beim Check-in der Schweiß in Strömen von der Stirn rinnt. Oder Angstschweiß kann sich breitmachen, wenn beim Anlegemanöver auf engen Raum in der Marina ein Bugstrahlruder nicht vorhanden ist. Es gäbe hier noch unzählige Dinge anzumerken, wie etwa die Annehmlichkeiten eines Teakdecks, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.

Weniger als man oft meinen mag, spielt das Baujahr einer Charteryacht eine Rolle. Ist ein Schiff gut gewartet und gepflegt, kann es sogar Vorteile gegenüber einer werftneuen Yacht haben. Denn was der Eigner beim Order in der Werft vielleicht vergessen hat, wurde dann nicht selten später nachgerüstet, was den Nutzwert durchaus erhöht. Ein brandneues Boot zu mieten, bei dem Sie der erste Chartergast sind, ist nicht unbedingt empfehlenswert, denn solche Yachten haben oft mit erheblichen Mängeln (Kinderkrankheiten) aufzuwarten, die man dann meist erst bei der Fahrt auf See erkennt! S.g. „Einführungspreise“ sind daher mit hoher Vorsicht zu genießen, wenn man nicht der/die „Testpilot/in“ von dem Kahn sein möchte. ANM.: Boote werden zu einem hohen Anteil noch von Hand gefertigt und die zahlreichen Ausstattungsvarianten führen leider immerwieder zu Fehlern bei der Produktion.

Hier kommt aber wieder eine der Stärken von Agenturen ins Spiel, denn diese kennen i.d.R. die Probleme, mit denen man rechnen kann oder muß und werden ihre Kunden entsprechend beraten. Im Gegensatz zu manchem Veranstalter, der freilich gerne sein neuestes Pferd im Stall gleich ins Rennen bringen möchte. Zur Verteidigung der Basenbetreiber sei aber auch erwähnt, dass diese ihre eigenen Schiffe besser kennen, als deren Vertriebsagenturen und so wird man so manche Detailfragen vom Veranstalter sicher schneller und besser beantwortet bekommen, als vom Agenten.



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